Vielfach steht der Autofahrer vor der Frage, wie sich der Beitrag der KFZ-Haftpflichtversicherung zusammensetzt und welche Kriterien die Beitragsgestaltung beeinflussen.
Grundsätzlich ist die Schadensfreiheitsklasse (SF) ein wichtiger Punkt, dennoch sind die Versicherer in der Gestaltung der Beiträge frei, so dass ein Versicherungsvergleich für die KFZ-Haftpflicht unerlässlich ist.
Wie sich der Beitrag in der KFZ-Haftpflicht zusammensetzt
Für die Berechnung der KFZ-Haftpflichtversicherung sind verschiedene Kriterien wichtig, die sich zum Teil aus den Angaben des Fahrzeugs und des Wohnorts des Versicherten zusammensetzen. Hierzu zählen unter anderem der Hersteller- und Fahrzeugtyp, der Zulassungsbezirk beziehungsweise die sogenannte Regionalklasse und ob der Wagen privat oder geschäftlich genutzt wird.
Die Regionalklasse gibt beispielsweise die statistische Häufigkeit der Schäden, die in dem regionalen Bereich vorkommen, an. Weiterhin sind die Länge der individuellen Fahrpraxis des Autofahrers sowie die Schadensfreiheitsklasse, in die der Versicherte derzeit eingestuft ist, für den Beitrag in der KFZ-Haftpflichtversicherung wichtig.
Die Versicherung kann wahlweise jährlich, halbjährlich oder vierteljährlich gezahlt werden. Eine jährliche Zahlweise bleibt zuschlagsfrei, während für die halbjährliche und vierteljährliche Zahlung ein Zuschlag den Beitrag erhöht.
Einige Versicherungsgesellschaften ziehen noch weitere, individuelle Kriterien für die Berechnung der KFZ-Haftpflicht heran, zu denen beispielsweise das Alter des Fahrers, die jährliche Fahrleistung, Alter des Fahrzeugs oder die Einschränkung auf bestimmte Fahrer und der Abstellplatz des Autos zu zählen sind.
In der Regel nimmt ebenfalls der Beruf Einfluss auf den Tarif der KFZ-Haftpflicht. So profitieren Angehörige des Öffentlichen Dienstes von einer günstigeren Tarifstruktur.
Die Schadensfreiheitsklasse vermindert den Grundtarif
Die Schadensfreiheitsklasse hat einen deutlichen Einfluss auf die Tarifstruktur in der KFZ-Haftpflicht. Damit lässt sich erkennen, wie lange der Versicherte bereits unfallfrei fährt. Je länger ein Autofahrer unfallfrei bleibt, umso kleiner ist die Schadensfreiheitsklasse und umso preisgünstiger wird der Beitrag ausfallen. Bei einem oder mehreren Unfällen im Jahr erfolgt eine Rückstufung in die nächsthöhere Schadensfreiheitsklasse, der Beitrag wird sich in der KFZ-Haftpflicht im folgenden Versicherungsjahr erhöhen.
Fahranfänger sowie Führerscheinneulinge werden grundsätzlich in die Klasse 0 eingestuft, die mit derzeit 260 % am höchsten berechnet wird. Hier kann es sich als lohnenswert herausstellen, wenn das Fahrzeug als Zweitwagen eines Familienangehörigen angemeldet wird. Damit senkt sich der Beitrag auf 125 %, was sich bereits deutlich im Beitrag der KFZ-Haftpflicht bemerkbar macht.
Auch die Typklasse zählt zu den wichtigen Kriterien für eine Beitragsberechnung
Seit dem Jahr 1996 wird jedes Automodell in eine spezifische Typenklasse einsortiert, bei dem der statistische Schadensverlauf maßgeblich ist. Dies bedeutet: Je mehr Schadensfälle ein bestimmtes Automodell verursacht, desto höher wird die Einstufung und somit der Tarif ausfallen.
Die Statistik wird alljährlich im Herbst aktualisiert und kann sich entsprechend auf die Versicherung auswirken.
Rabatte können die Beiträge in der KFZ-Haftpflicht senken
Im Gegenzug können sich individuelle Rabatte wiederum positiv auf die Beitragsgestaltung auswirken. So werden beispielsweise für Neuwagen sowie für Garagenwagen jeweils 5 % Rabatt gewährt. Ebenfalls werden bei zahlreichen Versicherern die Wenigfahrer gesondert belohnt.
Auch sogenannte Lady-Tarife oder Rabatte bei mehreren Versicherungen bei einem Unternehmen können die Struktur des Beitrags in der KFZ-Haftpflicht für den Versicherten positiv beeinflussen. Da aber gerade hier enorme Unterschiede innerhalb der Gesellschaften (Anbietern von KFZ-Versicherungen) deutlich sind, lohnt sich vor einem Abschluss ein Versicherungsvergleich in jedem Fall.