Bei der Direktregulierung handelt es sich um eine besondere Form der Schadensregulierung in der Versicherungsbranche. Dabei geht die Versicherung des Geschädigten in Vorleistung, um eine schnellere Reparatur zu gewährleisten und Kosten zu sparen.
Voraussetzungen für die Direktregulierung
Nicht bei jeder Versicherungsgesellschaft und in jedem Tarif ist die Direktregulierung als Leistungsmerkmal enthalten. Es gibt verschiedene Möglichkeit, die Leistung in Anspruch zu nehmen.
Bei zahlreichen Anbietern ist ein Tarif mit Direktregulierung nicht teurer oder sogar günstiger. Dafür muss der Versicherungsnehmer bei der Regulierung bestimmte Einschränkungen in Kauf nehmen. Häufig handelt es sich um eine Werkstattbindung, welche durch spezielle Rabattvereinbarungen zu Kosteneinsparungen bei der Versicherung führt. Diese wird dann teilweise an die Kunden weitergegeben.
Möglich ist ebenfalls, dass eine Direktregulierung ausschließlich als Zusatzoption mit anderen Leistungen kombiniert angeboten wird. Einige Versicherer bieten die Direktregulierung ausschließlich in höherpreisigen Tarifen.
Ablauf der Direktregulierung
Nach einem Verkehrsunfall tauschen die Unfallkontrahenten ihre Versicherungsdaten aus. Bei einer herkömmlichen Schadensregulierung wird nach Klärung der Schuldfrage ein Kostenvoranschlag oder bei schwereren Schäden ein Gutachten über die Schäden erstellt. Nach internen Prüfungen erfolgt eine Schadensregulierung durch die Versicherung des Unfallverursachers.
Bei der Direktregulierung übernimmt hingegen zunächst die eigene Versicherung die Kosten für die Reparatur. Damit gibt es für den Versicherungsnehmer im Falle eines Unfalls nur noch einen Ansprechpartner. Da der Prozess hierbei meist schneller abläuft, muss der Versicherungsnehmer für eine schnelle Reparatur meistens nicht mehr in Vorleistung gehen. Das gilt vor allem dann, wenn die Schuldfrage ungeklärt ist, da in einem solchen Fall die Versicherungen beider Unfallbeteiligter eine Zahlung häufig ablehnen, bis die Frage geklärt ist.
Liegt die Schuld offenkundig beim Unfallgegner oder ist die Schuldfrage gerichtlich geklärt, tritt die Versicherung an die gegnerische Versicherung heran, sofern diese die Kosten übernehmen muss. In diesen Prozess ist der Versicherungsnehmer nicht mehr aktiv involviert.
Vor- und Nachteile der Direktregulierung
Aufgrund der anderen Prozesse ergeben sich einige Vor- und Nachteile.
Vorteile
- schnellere Schadensregulierung
- einfachere Abwicklung
- meistens keine Vorleistung notwendig
Nachteile
- weniger Mitwirkungsrecht
- häufig Werkstattbindung
- eigener Anwalt hat nur wenig Einfluss