Fest steht: Der Wechsel der Motorradversicherung kann sich oftmals lohnen und ist bei Weitem nicht so kompliziert oder umständlich, wie man es vielleicht vermutet. Alles was Sie über einen Wechsel der Motorradversicherung wissen müssen, erklären wir deshalb in diesem Artikel.
Lohnt der Wechsel der Motorradversicherung?
Ein Vergleich zeigt es auf: Der Wechsel kann sich sehr lohnen! Viele Biker wissen aber gar nicht, wie teuer oder günstig ihr Tarif eigentlich ist. Der Motorradversicherungsvergleich wird daher grundsätzlich mindestens einmal jährlich empfohlen – am besten eine gewisse Zeit vor Ihrem Kündigungsstichtag bei der alten Versicherung, damit Sie sich in Ruhe ein anderes, verbindliches Angebot einholen können. Das benötigen Sie schließlich, wenn sie die vorherige Police gekündigt haben. Ansonsten stünden Sie auf einmal ohne Versicherungsschutz da.
Der Wechsel der Motorradversicherung kann Ersparnisse bis 75 Prozent einbringen, ohne dass sich groß an der Leistung etwas ändert.
So wechseln Sie Ihre Motorradversicherung
Ihr Vertrag bindet Sie nicht ewig an eine Motorradversicherung. Sie müssen nur die Kündigungsfristen beachten. Die alte Motorradversicherung kündigen können Sie regulär bis spätestens einen Monat vor Ende Ihrer Vertragslaufzeit oder außerordentlich nach einer Schadensregulierung, einer Beitragserhöhung und weiteren Ereignissen. Die Kündigungsfrist wird durch den Modus nicht beeinflusst, sie beträgt stets einen Monat.
Bei der regulären Kündigung schauen Sie einfach in Ihre Police. Dort finden Sie das Ende Ihrer Vertragslaufzeit, das saisonal bestimmt sein kann oder mit dem Ende des Kalenderjahres zusammenfällt. In diesem Fall würde die Police am 31.12. enden, Ihre Kündigung müsste demnach spätestens am 30.11. beim Versicherer vorliegen.
Wichtig zu wissen: Anders als bei Energieverträgen kündigen Versicherer nicht die Altverträge ihrer Neukunden. Sie müssen das allein erledigen, brauchen aber eine reguläre Kündigung Ihrer Versicherung nicht zu begründen. Nutzen Sie die Schriftform per Einschreiben/Rückschein.
Die Sonderkündigung nach Beitragsanpassung oder Schadensregulierung
Fast alle Versicherer bieten die außerordentliche Kündigung nach einer Schadensregulierung an oder kündigen gleich von sich aus den Vertrag. Auch hier gilt die Frist von einem Monat, doch es gibt kein festes Datum wie das Ende der Vertragslaufzeit.
Bei einer Beitragserhöhung können Sie auch außerordentlich kündigen, aber nicht bei einer Änderung Ihre Regionalklasse, weil Sie umgezogen sind. Auch ein höherer Beitrag wegen einer schlechteren Schadenfreiheitsklasse nach einem regulierten Schaden oder wegen neuer gesetzlicher Vorgaben (etwa der Erhöhung der Versicherungssteuer) liefert keinen Grund für eine Sonderkündigung.
Doch es gibt noch einen weiteren Grund für eine Sonderkündigung – nämlich ein neues Motorrad. In diesem Fall erlischt ihr alter Versicherungsvertrag, wenn Sie die Maschine abgemeldet haben. Bei Saisonkennzeichen müssen Sie genau auf den Wechselstichtag achten, den die Versicherer leider nicht einheitlich regeln.
Fristen beim Wechsel der Motorradversicherung
Jeder Wechsel einer Versicherung funktioniert nur, indem die bestehende Versicherung beim bisherigen Anbieter gekündigt wird. Hierbei sind Fristen zu beachten. Die Frist für die Kündigung selbst beträgt immer einen Monat, das heißt, erst nach dieser Zeitspanne ab Eingang des Kündigungsschreibens beim Versicherer wird die Kündigung wirksam. Jedoch ist eine reguläre Kündigung nur zum Ende der Vertragslaufzeit möglich.
Wechsel der Motorradversicherung mit regulärer Kündigung
Die reguläre Kündigung erfolgt zum Laufzeitende des aktuellen Vertrages mit Monatsfrist. Bei einer ganzjährigen Versicherung ist das Versicherungsjahr meistens das Kalenderjahr, daher muss das Kündigungsschreiben spätestens am 30. November bei der Versicherungsgesellschaft vorliegen. Die Kündigung wird dann zum 31.12. wirksam, ab dem 01.01. kann der neue Vertrag beginnen. Die fristgerechte Kündigung müssen Sie persönlich vornehmen, Ihr neuer Versicherer übernimmt den Vorgang nicht. Sie müssen die reguläre Kündigung nicht begründen. Nutzen Sie ein Einschreiben mit Rückschein und bitten Sie darin auch um die Eingangsbestätigung der Kündigung.
Motorradversicherung wechseln nach Sonderkündigung
Unabhängig von Ihrer Vertragslaufzeit können Sie auch außerordentlich kündigen, wenn
- es eine einseitige Beitragserhöhung gab, bei der sich der Leistungsumfang nicht verbessert hat und die nicht auf einem Wechsel Ihres Wohnortes mit neuer Regionalklasse und auch nicht auf gesetzlich erhöhten Steuern oder Gebühren basierte oder
- ein Versicherungsschaden reguliert wurde.
Die Kündigungsfrist beginnt nach einer Beitragserhöhung, sobald Sie das Schreiben darüber erhalten haben. Nach einer Schadensregulierung beginnt diese Frist, wenn Sie den Bescheid vom Motorradversicherer erhalten, ob dieser den Schaden reguliert oder nicht.
Wechsel der Motorradversicherung wegen Neuanschaffung
Wenn Sie sich ein neues Motorrad kaufen, können Sie ebenfalls die Versicherung wechseln. Die alte Police läuft mit der Abmeldung automatisch aus.
Wechselfristen bei Nutzung eines Saisonkennzeichens beachten
Bei Saisonkennzeichen müssen Sie den Wechselstichtag beachten. Er geht aus den Vertragsbestimmungen hervor und könnte zum Saisonbeginn festgelegt worden sein. Manche Versicherer unterscheiden die Sommer- und die Wintersaison und legen jeweils verschiedene Kündigungsstichtage hierfür fest.
Neue Versicherung vor dem Wechsel suchen
Vor dem Wechsel benötigen Sie natürlich das verbindliche Angebot einer anderen Motorradversicherung. Es lohnt sich hierfür grundsätzlich, jedes Jahr Angebote und Bedingungen des bestehenden Versicherungsschutzes und anderer Gesellschaften zu überprüfen. In vielen Fällen können Sie sich verbessern, manchmal mit einem Preisvorteil von über 70 Prozent ohne Leistungseinschränkung.